Rundfunk / TV

LH³-Podcast GEDANKENSPRÜNGE | Montag, 11.08.2025

Wer interessiert sich noch für Fakten?
Folge 52 mit Dr. Teresa Cäcilia Ramming

Wissenschaft lebt vom Austausch – und davon, dass Forschungsergebnisse ihren Weg in die Gesellschaft finden. Aber wer sorgt dafür, dass Wissenschaft verständlich gemacht wird? Und welche Verantwortung tragen Hochschulen, wenn es darum geht, Wissenschaft sichtbar, greifbar und manchmal sogar unterhaltsam zu machen? In der 52. Folge des Podcast GEDANKENSPRÜNGE teilen drei Expert*innen der drei Lübecker Hochschulen ihre Sichtweisen auf Chancen, Aufgaben und Herausforderungen der Wissenschaftskommunikation.

Theresia Lichtlein (TH), Leiterin der Kommunikation der Technischen Hochschule Lübeck, betont im Podcast, dass wissenschaftliche Erkenntnisse nur dann Wirkung entfalten, wenn sie die Menschen auch erreichen. Dabei muss sie oft zwischen den schnellen Kommunikationsmechanismen der Medienwelt und dem langsameren Takt der wissenschaftlichen Forschung vermitteln – ein Spannungsfeld, das Fingerspitzengefühl verlangt. Aber ganz gleich, ob es darum geht, Forschungsprozesse transparent zu machen oder Begeisterung für ein Themenfeld zu wecken: Wissenschaftskommunikation kann Zugänge schaffen, Neugier wecken und Vertrauen in die Wissenschaft aufbauen.

Daniel Hoth (UzL), Pressesprecher der Universität zu Lübeck, beschreibt Wissenschaftskommunikation als einen Übersetzungsprozess: Im Idealfall werden dabei komplexe Forschungsinhalten in verständliches Wissen verwandelt, das ganz im Sinne des aufklärerischen Grundgedankens die Grundlage für gesellschaftliche Verständigung schafft. Er weist auf die wachsende Bedeutung der Kommunikation im Berufsbild von Wissenschaftler*innen hin – gerade, weil Social Media schnelle und zugespitzte Formate verlangt. Mutig zu kürzen, ohne das Wesentliche dabei preiszugeben, sieht er als eine der größten Herausforderungen für die Wissenschaftskommunikation an.

Auch Dr. Teresa Cäcilia Ramming (MHL), wissenschaftliche Mitarbeiterin im Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck, hebt hervor, dass Wissenschaftskommunikation entscheidend für die Teilhabe am gesellschaftlichen Diskurs ist – nicht zuletzt, weil es um öffentliche Gelder geht, deren Einsatz transparent gemacht werden muss. Am Beispiel des Brahms-Portals, einer neuen Onlineplattform zum Leben und Werk von Johannes Brahms, zeigt sie im Podcast, wie musikwissenschaftliche Forschung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich werden kann. Sie erinnert daran, dass auch die Fähigkeit, Vorträge überzeugend zu halten oder Texte zielgruppengerecht zu schreiben, ein Teil von Wissenschaftskommunikation ist – und deswegen zunehmend Eingang in das Studium findet.

In dieser Folge unter der Moderation von Nicole Werner, Mitarbeiterin am Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck (MHL), beleuchtet der Podcast von Lübeck hoch 3 einmal monatlich Themen der Forschung, Kultur und Gesellschaft. Geladen sind jeweils Vertreter*innen der drei am Projekt beteiligten Hochschulen (Musikhochschule Lübeck, Technische Hochschule Lübeck und Universität zu Lübeck) und je nach Thema ein*e Expert*in als Gast.

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