
Julie Schumann (1845–1872)
Fotografie im Visitformat, Düsseldorf, o. J. [um 1865], aus dem Nachlass von Johannes Brahms
Fotografie im Visitformat, Düsseldorf, o. J. [um 1865], aus dem Nachlass von Johannes Brahms
1868 verliebt sich Brahms in die dritte Tochter der Schumanns, Julie (1845–1872). Schon Jahre zuvor widmet der Komponist ihr die Variationen op. 23. Auf die überraschende Verlobung von Julie mit einem italienischen Grafen reagiert Brahms »ganz erschrocken«. Weiter heißt es im Tagebuch von Clara Schumann: »Hat er sie wirklich lieb gehabt? Doch er dachte ja nie an Heiraten, und Julie hatte nie Neigung für ihn.« Brahms reagiert auf die Enttäuschung mit Musik. Die Alt-Rhapsodie bezeichnet er als »seinen Brautgesang«. Das Stück beginnt mit den Goethe-Worten: »Aber abseits wer ist’s«. Brahms nennt sich damals selbst gern einen »Abseiter«.